mardi 31 janvier 2017

Kleider machen Leute

Kleider machen Leute

Beim ersten Eindruck achtet wir nur zu sieben Prozent auf das, was gesagt wird. Der größte Anteil wird auf die Äußerlichkeiten gelegt. Beispielsweise bleiben 55 Prozent bei der äußeren Erscheinung hängen und 38 Prozent bei der Stimme. So hat es der US-Amerikaner Albert Mehrabian Ende der Sechzigerjahre in einem Experiment ermittelt.

Noch vor der Betrachtung der Kleidung wandern die Augen zu den Haaren und dem Gesicht. So verhilft der richtige Haarschnitt dazu die Gesichtsform ins richtige Licht zu rücken.  Aber vor allem bei der Kleidung sollte man auch auf die Passform und Qualität achten. Vor allem im Beruf wird dazu geraten sich nicht für seine Position zu kleiden, sonder für die, die sie einmal haben wollen. Die Kleidung sollte Erfolg und Selbstbewusstsein ausstrahlen. Dabei spielt auch die richtige Passform eine große Rolle. Eine Studie der Universität Yale bestätigt: Je höherwertig die Kleidung, desto mehr Wert und Respekt billigen wir der Person, die in ihr steckt. Kleidung von hohem sozialen Rang kann die Dominanz und Leistung im Beruf maßgeblich beeinflussen.

Es war einmal ein Schneidergeselle namens Wenzel Strapinski. Der hatte kaum Geld, und trotzdem legte er immer Wert auf ein gepflegtes Äußeres, inklusive teurer Klamotten. Eines Tages wurde er deswegen für einen Adligen gehalten. Eine Tochter aus gutem Hause erblickte ihn, und die beiden verliebten sich ineinander.

Die Geschichte klingt nicht nur wie ein Märchen, sie ist es auch. Wenzel Strapinski ist der Protagonist in einer Novelle des Schweizer Dichters Gottfried Keller. Der Name des Werks: „Kleider machen Leute“. Der Satz gehört inzwischen nicht nur zum Standard-Repertoire jedes anständigen Sprücheklopfers – an seiner Kernaussage ist auch tatsächlich etwas dran.

Isabell Nietgen

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