Kleider
machen Leute
Beim
ersten Eindruck achtet wir nur zu sieben Prozent auf das, was gesagt
wird. Der größte Anteil wird auf die Äußerlichkeiten gelegt.
Beispielsweise bleiben 55 Prozent bei der äußeren Erscheinung
hängen und 38 Prozent bei der Stimme. So hat es der US-Amerikaner
Albert Mehrabian Ende der Sechzigerjahre in einem Experiment
ermittelt.
Noch
vor der Betrachtung der Kleidung wandern die Augen zu den Haaren und
dem Gesicht. So verhilft der richtige Haarschnitt dazu die
Gesichtsform ins richtige Licht zu rücken. Aber vor allem bei
der Kleidung sollte man auch auf die Passform und Qualität achten.
Vor allem im Beruf wird dazu geraten sich nicht für seine Position
zu kleiden, sonder für die, die sie einmal haben wollen. Die
Kleidung sollte Erfolg und Selbstbewusstsein ausstrahlen. Dabei
spielt auch die richtige Passform eine große Rolle. Eine Studie der
Universität Yale bestätigt: Je höherwertig die Kleidung, desto
mehr Wert und Respekt billigen wir der Person, die in ihr steckt.
Kleidung von hohem sozialen Rang kann die Dominanz und Leistung im
Beruf maßgeblich beeinflussen.
Es
war einmal ein Schneidergeselle namens Wenzel Strapinski. Der hatte
kaum Geld, und trotzdem legte er immer Wert auf ein gepflegtes
Äußeres, inklusive teurer Klamotten. Eines Tages wurde er deswegen
für einen Adligen gehalten. Eine Tochter aus gutem Hause erblickte
ihn, und die beiden verliebten sich ineinander.
Die
Geschichte klingt nicht nur wie ein Märchen, sie ist es auch. Wenzel
Strapinski ist der Protagonist in einer Novelle des Schweizer
Dichters Gottfried Keller. Der Name des Werks: „Kleider machen
Leute“. Der Satz gehört inzwischen nicht nur zum
Standard-Repertoire jedes anständigen Sprücheklopfers – an seiner
Kernaussage ist auch tatsächlich etwas dran.
Isabell
Nietgen
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